CMS Systeme und ihre Vorteile? (Teil 1: Wordpress)

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Im letzten Blogeintrag ging es um die Basics eines Content-Management-Systems. Da möchte ich heute anknüpfen mit der Frage: Welche Systeme gibt es und was ist das besondere oder vorteilhafte an ihnen? Als ich mit der Recherche zu diesem Thema begonnen habe, war ich erstaunt über die Masse der verschiedenen Produkte – Ein Meer an Content-Management-Systemen gibt es im Netz - von kleinen, einfachen bis hin zu High-Quality-Systemen ist alles dabei. Aus diesem Grund wird unsere Ausgangsfrage für jeden Webseiten-Besitzer irgendwann mal relevant sein oder war es schon einmal. Damit aus dem „Meer“ ein kleiner „Teich“ wird und ich euch nicht mit Informationen erschlage, habe ich mir vier der beliebtesten und am häufigsten verwendeten Systeme ausgesucht, die ich euch in 2-3 Blogartikeln einzeln vorstellen und für euch evaluieren möchte. Vielleicht entspricht eines direkt euren Anforderungen.

Bevor ihr euch aber auf die Suche nach einem geeigneten CMS macht, solltet Ihr euch Eure eigenen Anforderungen an die entstehende Website bewusst machen. Welche Inhalte sollen angezeigt werden? Wie viele Personen sind an der Entwicklung beteiligt? Brauchen wir vorgegebene Workflows und Berechtigungen? Ist Mehrsprachigkeit gefordert? Will ich bestimmte Effekte einbauen lassen? u.s.w.

Sind diese einmal geklärt, stellt sich die Frage: Welches CMS passt am besten zu meinen Anforderungen?

Es gibt auch viele Freelancer und Unternehmen, die zusätzlich zur Entwicklung auch eine Beratung anbieten und Euch bei diesen Fragen zur Seite stehen können.

Die vier CMS, die hier vorgestellt werden, sind WordpressJoomlaTypo3 und Drupal. Es sollen sowohl einige Vorteile als auch Nachteile eines jeden Systems gezeigt und kurz evaluiert werden für welche Art von Webseite sich das jeweilige System eignet. Natürlich habe ich hier keine ausgiebige Analyse von jedem System durchgeführt, es ist eher eine erste, konkrete Hilfestellung für jeden interessierten Entscheidungsträger.

Beginnen möchte ich mit dem am häufigsten verwendeten CMS: Wordpress. Mehr als 60.000.000 Mal wurde Wordpress bisher runter geladen. 50 – 60% aller mit einem CMS gebauten Websites im Internet wurden mit diesem System realisiert.

Die Entwicklung von Wordpress:

Ursprünglich wurde Wordpress als ein reines Blogsystem gebaut. Die erste Entwicklung wurde 2001/2002 unter einem anderen Namen veröffentlicht. Durch die schnelle Verbreitung und Etablierung wurde es nach und nach zu einem CMS ausgebaut. Die erste stabile Version mit dem Namen Wordpress wurde im Januar 2004 veröffentlicht. Heute lassen sich problemlos moderne Internetpräsenzen, Websites, Blogs, Online-Shops und Communities umsetzen. Aufgrund der vielen Entwicklungen gibt es mittlerweile sehr viele Updates von Wordpress, sodass im August 2015 Wordpress 4.3.1 online ging.

Architektur und Aufbau:

Die freie Software Wordpress, die man kostenlos auf wordpress.org downloaden kann, setzt auf die Kombination von PHP und MySQL als Programmiersprache und läuft auf den meisten Webspace Anbietern ohne Probleme. Die Installation von Wordpress dauert nicht einmal 5 Minuten, was eindeutig an dem schlanken Basissystem liegt. Denn zunächst besteht Wordpress aus einem „nackten“ System, indem Inhalte und Beiträge sofort erstellt werden können. Zusätzlich können diese durch Medien unterstützt werden. Doch erst hier beginnt Wordpress mit seinen Möglichkeiten, denn nicht umsonst steht Wordpress für die „Benutzerfreundliche Erweiterbarkeit“. Alle Anforderungen, die an eine Website gestellt werden, können durch Erweiterungen, sogenannte Plugins, oder Layouts, auch Themes genannt, umgesetzt werden. Diese beiden Komponenten sind bei Wordpress voneinander abgegrenzt, somit ist es sowohl leichter ein Design zu entwickeln ohne mit der Programmierung vertraut zu sein als auch den Webseitenaufbau unabhängig vom Design zu programmieren. Diese Plugins und Themes lassen sich nach individuellen Wünschen und Bedürfnissen installieren. Im Bereich der Plugins sind beispielsweise WooComerce zur Shoperstellung oder Better WP Security für die Sicherheit der Websites von vielen Entwicklern häufig genutzte Erweiterungen. Aber auch im Bereich der Themes hat Wordpress eine riesige Auswahl. Hier findet man neben schlichten Layouts auch solche, die schon mit praktischen Funktionen gekoppelt sind. Beispielsweise die Online-Chat-Funktion oder den E-Mail-Support. Die neusten Themes sind alle reponsive und somit auf allen gängigen mobilen Endgeräten nutzbar. Ein weiterer Vorteil der Architektur von Wordpress sind die vielen Schnittstellen, die einem erlauben an fast jeder Stelle eigenen Code zu ergänzen. Nur ein paar Kommentarzeilen reichen hier um eine Erweiterung in den eigenen Quellcode einzupflegen.

Ein integriertes Benutzersystem macht die Rechtevergabe durch zugewiesene Rollen möglich. Diese Rollen haben leider für jede Benutzergruppe nur vorgefertigte Rechte, womit eine individuelle Rechtevergabe nicht möglich ist.

Ein weiterer, kleiner Nachteil, den man im Aufbau von Wordpress bemerkt, ist die Mehrsprachigkeit, die leider nur bedingt gegeben ist. Denn Wordpress verfügt nicht über eine native Unterstützung für mehrsprachige Websites. Es gibt zwar Möglichkeiten einen mehrsprachigen Inhalt zu verwalten aber leider beziehen diese sich nicht auf alle verfügbaren Elemente, wodurch es zu Einschränkungen im mehrsprachigen Webseitenbau kommen kann. Eine gute Alternative ist die Veröffentlichung von Blogs in mehreren Sprachen über die Multi-Site-Funktion.

Community:

Wordpress verfügt über eine gigantische Community, nicht umsonst ist es das am meisten verwendete CMS. Für den stetigen Austausch mit anderen Anwendern wurde „Slack“ Room ins Leben gerufen, hier können sich alle Interessierten Fragen stellen, Hilfestellungen geben, neu entdeckte Erweiterungen in den Umlauf bringen oder eigene Erfahrungen austauschen. Außerdem gibt es für die vielen Anwender Meetups in vielen größeren Städten. Welche Meetups in der nächsten Zeit bei Euch in der Nähe stattfinden, findet ihr auf der Internetseite von Wordpress (www.wordpress.org). In einem noch größeren Umfang findet mehrmals im Jahr ein „Wordpresscamp“ statt. Ein großes Treffen über mehrere Tage an dem viele Anwender und Interessierte teilnehmen. Man könnte es schon fast mit einer Art Kongress vergleichen. Allein in Deutschland fanden in diesem Jahr drei dieser Camps statt. Diese Treffen werden natürlich nicht nur aus Nächstenliebe angeboten, sondern auch zu Förderung des Systems, denn die Community ist ein wichtiger Teil in der Weiterentwicklung eines CMS. Durch den ständigen Austausch der Anwender, die stetig mit und an dem Programm arbeiten, werden immer wieder neue Möglichkeiten entdeckt und Anstöße für neue Erweiterungen oder Verbesserungen gegeben. Zusätzlich eignen sich diese Veranstaltungen natürlich auch, wenn man auf der Suche nach einem Wordpress-Experten ist, viele Freelancer, Hoster und Agenturen haben sich auf Wordpress spezialisiert, hier wird man auf jeden Fall mindestens eine/n finden.

Pros

  • schlankes Basissystem
  • sehr schnelle Installation
  • viele Erweiterungsmöglichkeiten 
  • Trennung von Programmkern und Design (Plugin & Themes) 
  • viele Schnittstellen zur individuellen Veränderung des Codes 
  • sichtbar auf sämtlichen mobilen Endgeräten 
  • große Community zum persönlichen und fachlichen Austausch 

Cons

  • bedingte Mehrsprachigkeit
  • keine individuelle Rechtevergabe möglich

Fazit:

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wordpress zum Aufbau verschiedenster Websites, von einer kleinen Blogseite bis zu einer umfangreichen Website mit Shopfunktion, eine sehr gute Wahl ist. Lediglich multilinguale Websites oder Websites mit vielen Redakteuren, die unterschiedlichen Benutzergruppen angehören, sollten von Wordpress absehen.